Dr. med. Patrik Noack, Facharzt Allgemeine Innere Medizin FMH, Sportmedizin SEMS, Leiter Medbase Sports Medical Center Abtwil. Das spezialisierte Zentrum für Sportmedizin betreut Team- und Einzelsportler:innen und bietet ein breites Spektrum vom Leistungstest über sportmedizinische Checkups bis zur sportspezifischen Physiotherapie und Rehabilitation.
Viele Sportler:innen sind sich der Gefahr der Schmerzmitteleinnahme (insbesondere der Einnahme von NSAR-Mitteln) und der Belastung durch Sport nicht bewusst. Daher sollte auf die vorbeugende Einnahme von Schmerzmitteln grundsätzlich verzichtet werden.
Werden Schmerzmittel während des Sports eingenommen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Nebenwirkungen auftreten. Dies reicht von Nierenfunktionsstörungen bis Nierenversagen über Geschwüre im Magen und Dünndarm, die Blutungen im Magendarmtrakt auslösen können bis hin zu Herzkleislaufproblemen.
Unter der Belastung, die beim Sport üblich ist, arbeitet das Herzkreislaufsystem auf Hochtouren und der Flüssigkeitshaushalt kann durcheinandergeraten. Diese Effekte machen das Auftreten von Nebenwirkungen wahrscheinlicher.
Als Sofortmassnahme empfiehlt es sich, die schmerzende Stelle zu kühlen. Wichtig: Die schmerzverursachende Sportart soll für die Dauer der Schmerzen pausiert werden. Falls möglich, kann auf eine andere, nicht schmerzende Sportart ausgewichen werden. Bessern sich die Schmerzen durch diese Massnahmen nicht rasch, wird ein Arztbesuch empfohlen.
Schmerzen sind essentiell für unseren Körper. Damit signalisiert er uns, dass ein Problem vorliegt. Werden diese Warnsignale jedoch stets ignoriert und die Ursachen nicht angegangen, kann dies zu Überlastungs-Verletzungen und sogar zu bleibenden Schäden führen.
Viele Beschwerden von Sportler:innen sind auf Überlastung zurückzuführen, wie etwa einen zu ambitionierten Trainingsplan mit zu wenig Regenerationseinheiten oder überschiessende Motivation, die zu unverhältnismässigem Training führt. Der Körper braucht Zeit, um sich an die neuen Belastungen anzupassen. Muskeln sind schneller in der Adaption, Bänder und Sehnen jedoch benötigen etwas länger. Im Velosport ist auch häufig ein nicht ergonomisch optimal eingestelltes Fahrrad der Grund für Schmerzen.